Mein Bullet Journal
Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge des „Salon Knuterbunt“.
Heute erzähle ich dir ein wenig darüber, warum analoges Schreiben für mich wieder mehr Wichtigkeit erlangt hat und was es bei mir bewirkt hat. Ich erzähle dir im Besonderen auch über mein ersten Erfahrungen zum Thema Bullet Journaling, einer besonderen Methode, die ich entdeckt habe, um mein mentales Chaos ein wenig auf Schiene zu bekommen, Gedanken zu Strukturieren und Verhaltensweisen zu beobachten und daraus auch verändern zu können.
Ich freu mich, wenn du dir diese halbe Stunde Zeit nimmst und Gast bist im „Salon Knuterbunt“…
Hier findest du den link zu dem angesprochenen YouTube Kanal von Yasemin
Meine Lieblingsnotizbücher von Leuchtturm1917
Zum Buch von Ryder Caroll “Die Bullet Journal Methode“

Oft habe ich, wie viele andere Menschen auch, mein kleines, persönliches Gedankenchaos im Kopf. Dinge dich mich beschäftigen, Aufgaben, Gedanken, Wünsche, Träume, Sorgen und ganz viel mehr. Dann neige ich dazu, mir ganz viel vorzunehmen, weiß oft nicht wo ich anfangen soll, prokastiniere vor mich hin, verschiebe und habe am Ende das Gefühl gar nichts weiterbekommen zu haben.
Das macht mich dann noch mehr unruhig. Um das in den Griff zu bekommen, habe ich begonnen, mir Dinge aufzuschreiben. Bewusst und strukturiert. Zunächst digital (was ich bis dato sehr schätze und auch sehr mag). In den letzten Wochen habe ich aber gemerkt, dass ich durch die viele private Digitalisierung auf eine komische Art verlernt habe, zu schreiben. Also nicht verlernt im Sinne von nicht Können, sondern verlernt in dem Sinn, dass mir ein gewisser Automatismus beim Schreiben selbst, also in der Tätigkeit, abhanden gekommen ist. Daher habe ich beschlossen, mir Notizbuch und Schreibgerät zu kaufen und wieder auf Papier zu kritzeln.
Ich mag die Notizbücher der Firma Leuchtturm sehr. Die Auswahl der Farben und der Gestaltung selbst, ob kariert, liniert oder glatt, als Notizbuch oder Kalender und in vielen verschiedenen Größen.
Und ich mag es Stifte dafür auszusuchen. Von Buntstiften über Rollerballs, bis hin zu Füllfedern mit farblich unterschiedlichen Tintenpatronen gefüllt habe ich mir ein ganzes Sortiment an neuen Schreibgeräten zugelegt. Und so habe ich vor kurzem (wieder) damit begonnen, meine Gedanken in handschriftlichen Texten und Notizen niederzuschreiben.
Eines war mir aber an der Stelle besonders wichtig. Nicht in Perfektionismus zu verfallen. In meinem Notizbuch hat alles Platz. All die ungeordneten Gedanken. Denn, sind sie einmal draußen aus dem Hirnkastl, dann brauch´ ich sie nicht mehr denken. Ich kann sie aber auch nicht mehr vergessen, nur mehr bewusst von meiner Liste streichen.
Die Beschäftigung mit dem neuentdeckten Schreiben hat mich dann irgendwann zu einer Methode geführt, die als „Bullet Journaling“ beschrieben wird. Erfunden wurde sie von Ryder Caroll, der damit und in erster Linie ursprünglich für sich, ein Werkzeug gefunden hat, seine persönlichen to do Listen auf Schiene zu kriegen und gleichzeitig auch subjektive Verhaltensweisen zu erkennen, Wichtiges zu intensivieren und Unwichtiges wegzulassen
Ein Bullet Journal (oft auch einfach BuJo genannt) ist ein analoges Planungssystem. Es kombiniert Kalender, To-do-Listen, Tagebuch, Skizzenbuch und Reflexionstagebuch in einem – alles in einem Notizbuch, individuell anpassbar und kreativ gestaltbar. Dabei gelten folgende Grundprinzipien:
Rapid Logging: Kurze, stichpunktartige Notizen mit Symbolen für Aufgaben, Ereignisse und Notizen.
Key: Eine Legende am Anfang, die die verwendeten Symbole erklärt.
Index: Ein Inhaltsverzeichnis, damit du Seiten schnell wiederfindest.
Future Log: Ein Überblick über das Jahr oder kommende Monate.
Monthly Log: Monatsübersicht mit Terminen und Aufgaben.
Daily Log: Tagesseiten für To-dos, Gedanken, Reflexionen etc.
Collections: Thematische Seiten, z. B. „Fotografie“ oder „Ideen für den Podcast“.
Viele Menschen nutzen ein Bullet Journal ganz individuell – manche sehr minimalistisch, andere sehr kreativ mit Zeichnungen, Farben, usw.
Ich bin da sehr intensiv auf der kreativen Seite. Ich verwende verschiedene, bunte Stifte und Schreiberlinge, um auch das optische Bild in den Vordergrund zu rücken. Diese Optik hilft mir, mich in meinen Texten auch zurecht und wiederzufinden. Ich hab mir auch von ChatGPT kleine Comicfiguren erstellen lassen, die ich wie emojis verwende, indem ich sie selbst drucke und dann einklebe.
Ich führe damit je nach Lust und Laune auch eine Art Tagebuch. Nicht im herkömmlichen Sinn, es ist mir aber wichtig, bestimmte Dinge nachvollziehen zu können, mich zu erinnern und gedanklich wiederzuerleben,. Wichtig dabei ist, nicht in der Vergangenheit hängen zu bleiben sondern lediglich Erlebtes wieder abrufen zu können, auf Positives zu blicken und so sein Mindest zu stärken.
Ich beobachte und notiere mein Schlafverhalten, da ich dazu neige zu wenig zu schlafen, und kann damit feststellen, wann ich besonders gut oder auch weniger gut geschlafen habe und was mögliche Gründe dafür gewesen sein könnten.
Meistens schreibe ich am Morgen, gleich nach dem Aufstehen (sog. morning pages). Da bin ich am emotionalsten, am ehrlichsten zu mir selbst.
Durch das notieren ungeliebter Gewohnheiten kann ich auch sehr gut selektieren, welche Tätigkeiten für mich wichtig sind und welche ich in Zukunft nicht mehr auf meiner (mentalen) Agenda haben möchte. Das Stichwort heißt hier Reflexion.
Zusammenfassend kann ich sagen, das Journal ist für mich zu einem mentalen Filter geworden – ich musst nicht alles im Kopf behalten. Das schafft Ruhe und Konzentration. Schreiben bringt Ordnung, Klarheit – und manchmal sogar neue Ideen. Es ist ein Ort des inneren Sortierens und der Verbindung mit mir selbst.
Mein kreativer Impuls für dich:
Gestalte dir deine eigene Ruhe-Insel auf Papier
Nimm ein Notizbuch oder ein paar lose Blätter.
Leg dir drei einfache Symbole fest (z. B. ☀️ für Freude, 🌧️ für Sorgen, 🌱 für Ideen).
Gestalte eine Seite mit dem Titel: „Was mir gut tut“
Du kannst sie bemalen, bekleben oder einfach schlicht halten – ganz wie du bist.
Nimm dir dafür 5 Minuten – vielleicht schon morgen früh.