Loslassen – die stille Kunst des Vertrauens
Es gibt Momente im Leben, in denen wir lernen müssen, loszulassen. Nicht aus Schwäche, sondern aus tiefem Vertrauen. Vertrauen darauf, dass Veränderung nicht unser Feind ist, sondern ein stiller Begleiter, der uns immer wieder einlädt, weiterzugehen.
Die Bilder dieser filigranen Pusteblumen erzählen davon: Ein einziger Hauch genügt, und was eben noch fest in der Mitte gehalten war, löst sich sanft und schwebt davon – leicht, frei, getragen vom Wind.
Loslassen bedeutet nicht, alles hinter sich zu lassen. Es heißt, Raum zu schaffen. Raum für Neues, für Wachstum, für unbekannte Möglichkeiten, die noch keinen Namen haben. In einer Welt, die oft von Kontrolle und Festhalten geprägt ist, wirkt die Geste des Loslassens wie eine stille Rebellion – und zugleich wie eine große Befreiung.
In der Achtsamkeit lernen wir, diese kleinen Übergänge bewusst wahrzunehmen:
Den Moment, in dem wir eine Idee ziehen lassen, die uns nicht mehr trägt.
Den Augenblick, in dem wir einen Menschen aus der engen Erwartungshaltung entlassen, damit echte Begegnung möglich wird.

Die Minute, in der wir einen alten Schmerz anerkennen – und ihm erlauben, sich aufzulösen wie die Samen der Pusteblume im Sommerwind.
Veränderung geschieht nicht immer laut. Oft beginnt sie mit einem kaum wahrnehmbaren Zittern, einer feinen Bewegung im Innersten. Und dann – wenn wir bereit sind, nicht dagegen anzukämpfen – trägt sie uns weiter, an Orte, die wir uns vielleicht noch gar nicht vorstellen können.
Alles wird gut. Nicht immer so, wie wir es geplant haben, aber oft so, wie wir es brauchen.
Vielleicht ist genau das die schönste Lektion der Natur:
Es gibt eine Zeit zum Halten.
Und es gibt eine Zeit zum Fliegenlassen.
Beides gehört zum Leben. Und beides gelingt, wenn wir vertrauen.

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